Nicht erst seit der PISA-E-Studie 2008 präsentieren BildungspolitikerInnen aller Couleur das sächsische Schulsystem als das Paradebeispiel für gute Bildung. Kein Wunder, schließlich schneidet Sachsen bei Lesekompetenz und Mathematikkenntnissen meist besser ab als andere Bundesländer. Dabei fällt allerdings gerne unter den Tisch, dass es auch das Bundesland mit der dritthöchsten Anzahl an Schulabbrechern darstellt (2013: 10 %, zum Vergleich: NRW: 5 %). Diese Bildungsungleichheit wurde in der Vergangenheit zu selten gezielt angegangen. Stattdessen wurde durch die eher unsystematische Identifizierung von „Problemschulen“ das Bild vermittelt, dies wären lediglich „bedauerliche Einzelfälle“.
Um einen Abbau der Ungleichheit zu ermöglichen, fordert der Arbeitskreis Bildung der SPD Dresden die Einführung eines Sozialindexes für Schulen. Ziel ist die bedarfsorientierte Förderung von Schulen mit besonderen pädagogischen Herausforderungen. Sozialdemokratische Bildungspolitik arbeitet nicht nach dem „Gießkannenprinzip“, sondern weist Ressourcen den SchülerInnen und LehrerInnen dort zu, wo sie entsprechend den sozialräumlichen Gegebenheiten auch gebraucht werden. Nur so kann man struktureller Ungleichheit entgegenwirken und allen Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Startbedingungen in ein würdevolles Leben bieten. Für die Einführung eines Sozialindexes kann das bereits existierende Schulassistentenprogramm eine erste Orientierung bieten: Anhand von vorher festgelegten Kriterien (z.B. SGB II- und DaZ-Schüleranteil, sonderpädagogischer Förderbedarf) soll eine Klassifizierung der Schulen vorgenommen werden.
Im Mittelpunkt sozialdemokratischer Bildungspolitik steht der Mensch. Folglich fordern wir mehr und gut qualifiziertes LehrerInnenpersonal, welches durch kleinere Klassengrößen im Sinne der Binnendifferenzierung stärker auf die sozialen Lagen der SchülerInnen eingehen kann. Darüber hinaus soll in diesen Schulen der Einsatz von multiprofessionellen Teams (LehrerInnen mit SchulsozialarbeiterInnen, SchulbegleiterInnen, IntegrationshelferInnen usw.) die Regel werden. Lerntandems im Unterrichtsraum geben den SchülerInnen Rückhalt, vermitteln Perspektive, Wissen und Haltung. Wir sind davon überzeugt, dass die hierdurch entstehenden Mehrkosten für gute Bildung sich langfristig auszahlen. Gute Bildung hilft, in qualifizierte Arbeit zu gelangen und gesellschaftliche Teilhabe zu erleben. Wir lassen weder die SchülerInnen noch die engagierten KollegInnen vor Ort nicht im Stich!
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